Zum 100. Jahrestag des Kieler Matrosenaufstands, der im November 1918 die Revolution auslöste, die schließlich zum Ende des 1. Weltkrieges und der Gründung der Weimarer Republik, der ersten Demokratie auf deutschem Boden, führte, zeigt FilmFörde zwei Dokumentarfilme von Kai Zimmer sowie Kay Gerdes und Klaus Kuhl.

„Revolution 18“

(D 2012/2014, 25 Min., Regie: Kai Zimmer)

August 1917 bis zu den Tagen des Matrosenaufstands im November 1918: eine bewegte, revolutionäre Zeit in Kiel. Kai Zimmers experimenteller Dokumentarfilm schildert sie aus der Perspektive der Tagebuchaufzeichnungen des Ingenieurs Nicolaus Andersen. In denen verbindet sich die „große“ Politik mit dem – nur scheinbar – banalen Alltag eines „kleinen“ Mannes aus Kiel. In der Ringstraße schwirren die Kugeln, aber an diesem nebligen Novemberabend muss auch ans karge Abendessen gedacht werden …

Große Geschichte und die des lakonisch protokollierten Alltags verbinden sich wie historisches und an geschichtsträchtigen, heute aber umso banaleren Orten gedrehtes Material zu poetischen Momenten quer durch die und auch quer zu den Zeitläufen. Eine Ballade über die Ereignisse vor und während des Aufstands in Kiel, die einen ebenso persönlich-emotionalen wie spannenden Blick in die Geschichte(n) gewährt.

„In Kiel ist Revolution!“

(D 2018, 54 Min., Regie: Kay Gerdes und Klaus Kuhl)

Der Film beleuchtet detailliert die Ereignisse im November 1918 an der Förde und stellt sie in einen größeren geschichtlichen Zusammenhang. Verwendet wird historisches Film- und Bildmaterial, Aufnahmen der Originalschauplätze, Interviews aus den 1970er und 80er Jahren mit Zeitzeugen der Ereignisse (darunter auch mit Lothar Popp, einem der Anführer der Bewegung von 1918) sowie aus dem DEFA-Spielfilm „Das Lied der Matrosen“ (DDR 1958, Regie Kurt Maetzig) und Erläuterungen durch den Historiker, Friedensforscher und Noske-Biografen Prof. Wolfram Wette. Die revolutionären Ereignisse in Kiel werden aus damaliger und heutiger Sicht dargestellt.

Der Film wurde von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. in der Reihe „Historische Filmdokumente Nr. 9“ herausgebracht, gefördert wurde er von der Stadt Kiel und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Der Film enthält eine Reihe bisher wenig bekannter Fotos, darunter aus den Sammlungen Wolfgang D. Kuessner, Klaus Schoppe und Sönke Linning. Die Erstellung des Films wurde auch intensiv vom Stadtarchiv unterstützt.

Mi, 12.9.2018, 19 Uhr, KulturForum in der Stadtgalerie Kiel (Andreas-Gayk-Str. 31)

Eintritt: 5 € (erm. 3 €, Geflüchtete frei)