„Wer befreite Helgoland?”

Dokumentarfilm von Kurt Denzer und Thorsten Schmidt (D 1992, 90 Min.)

Die Nordseeinsel Helgoland wurde am 18. April 1945 vollständig zerstört. Die Inselbevölkerung überlebte in den langen, zahlreichen Bunker-Stollen, die in die Felseninsel gesprengt waren. Anfang Mai wurden die Bewohner innerhalb weniger Stunden auf das Festland evakuiert. Nach Kriegsende diente die Insel als ständiges Bombenziel der Royal Air Force. Die Bevölkerung lebte in jener Zeit auf dem Festland in über 150 Ortschaften Norddeutschlands; alle Forderungen nach Rückkehr auf die Heimatinsel blieben ungehört.

Foto: Truxa

Zwei junge Studenten aus Heidelberg, Georg von Hatzfeld und René Leudesdorff, rückten im Dezember 1950 Helgoland in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Aufgerüstet von der Debatte um die Wiederbewaffnung wollten sie ein pazifistisches Zeichen gegen die Bombardierung Helgolands setzen. Sie ließen sich am 20. Dezember auf der menschenleeren Insel absetzen und hissten auf dem Flak-Turm die Europa-Fahne. Die gewaltfreie Besetzung dauerte bis zum 3. Januar 1951. Immer mehr Menschen schlossen sich den Protesten an und zwangen die britische Regierung zum Einlenken. Am 1. März 1952 wurde Helgoland frei gegeben, und der Neuaufbau konnte beginnen.

„In 90 Minuten liefert der Film nicht nur Daten und Fakten, Zeugenaussagen und Hintergrundberichte. Schmidt und Denzer gelingt eine beachtliche Form von amüsanter Information. Ihr Filmdokument überzeugt durch eine behutsame, aber pointierte Kameraführung und eine Montage, die aus gefundenem Material und Einzelinterviews einen flüssigen Erzählstrang entwickelt.“ (Kieler Nachrichten)

Di, 20.11.2018, 19 Uhr, KulturForum in der Stadtgalerie Kiel (Andreas-Gayk-Str. 31)

Eintritt: 5 € (erm. 3 €, Geflüchtete frei)