„4 Geschichten über 5 Tote“

(D 1997, 100 Min., Regie: Lars Büchel)

Lachen und Weinen liegen nah beieinander in Lars Büchels erstem Kinospielfilm (gefördert von der Kulturellen Filmförderung SH, Koproduktion mit dem NDR). In vier eigenständigen Episoden erzählt der Kieler Filmemacher von vier merkwürdigen Beerdigungsfeiern, die in praller Komik, aber auch in leiser Trauer die allzumenschlichen Schwächen der Hinterbliebenen offenbaren. Mit bemerkenswerten Darstellern in originellen Charakteren weiß dieser Film, dessen einfallsreiche Geschichten eine erzählerische Bandbreite vom drastischen Kalauer bis zur poetischen Liebesgeschichte abdecken, für sich einzunehmen. (Helmut Schulzeck)

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) schrieb in ihrer Jury-Begründung zur Verleihung des „Prädikats besonders wertvoll“: „In zauberhaftem Schwarzweiß erzählt das Regietalent Lars Büchel teilweise makaber und oft sehr absurd von den so genannten letzten Dingen. Wundersame Zeremonien und seltsame Ereignisse prägen die außergewöhnlichen Bestattungsrituale in den vier Filmepisoden. Schräge Wortspiele, fröhlicher Nonsens und groteske (norddeutsche) Mentalitätsstudien fügen sich mit Szenen großer Ernsthaftigkeit und ergreifender Tiefe zu einem eigenständigen, überaus interessanten Film über Leben und Tod. Die geradezu barocke Ausstattung besticht durch Detailbesessenheit, die Darsteller sind treffsicher ausgewählt, die geringen Produktionskosten verblüffen. Karl Valentin oben im Filmhimmel muss ein guter Schutzpatron gewesen sein.“


Filminfos:

D 1997, 100 Min., S/W. Buch/Regie: Lars Büchel. Darsteller: Sibylle Brunner, Andreas Kunze, Eva-Maria Kurz. Kamera: Niels Theodor Boscher, Andreas Zickgraf. Schnitt: Bettina Vogelsang, Musik: Max Koczy. Produktion: Büchel Filmproduktion, NDR. Verleih: Silver Cine Filmverleih. Kinostart: 16.4.1998. Förderung: Kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein e.V.


Do, 14.3.2019, 19 Uhr, KulturForum in der Stadtgalerie Kiel (Andreas-Gayk-Str. 31)

Eintritt: 5 € (erm. 3 €, Geflüchtete frei)