„Ich Ich Ich – Kriegskinder“

(D 2022, 105 Min., Regie: Helmut Schulzeck)

In „Ich Ich Ich – Kriegskinder“ erzählen drei Männer aus dem bürgerlichen Mittelstand, die als so genannte Kriegskinder um 1940 geboren wurden, aus ihrem Leben.

In ihrer Jugend durchlaufen sie eine vom restaurativen Geist der 50er Jahre geprägte Schulzeit, der der Kommando-Ton der gerade vergangenen Kriegs- und Vorkriegsjahre noch anhaftet. Während ihrer akademischen Ausbildung in den 60er Jahren werden sie mit der „Studentenrevolte“ der 68er konfrontiert. Bernd Fiedler erlebt seine Relegation von der Filmhochschule als Befreiung von hierarchischen Zwängen und kann sie als Berufsanfänger sogar wie eine Art Empfehlung für seine Arbeit als Kameramann nutzen. Dierk-Eckhard Becker versucht mit anderen, die Hamburger CDU von innen heraus „aufzurollen“. Und Kurt Denzer steht erfolgreich ein versuchtes „Berufsverbot“ durch.

Die drei Protagonisten (v.l.) Dierk-Eckhard Becker, Kurt Denzer und Bernd Fiedler (Fotos: Helmut Schulzeck)

Die drei Protagonisten sind mit ihrem erzählerischen Talent weniger Selbstdarsteller als Zeitdarsteller oder auch Zeitzeugen. Lebensgeschichte wird hier zur Zeitgeschichte, exemplarisch für einen Teil der Generation der um 1940 Geborenen. Da alle drei nicht unmittelbar und bruchlos mit den 68ern verbunden sind, sondern innerhalb dieser Generation in gewisser Weise Sonder- oder Seitenwege beschritten, wird auch das in den letzten Jahren verfestigte Narrativ der und über die 68er differenziert.

Links:

Mi, 7. Dezember 2022, 19 Uhr, KulturForum in der Stadtgalerie Kiel
(Andreas-Gayk-Str. 31)

Eintritt: 5 € (erm. 3 €, Geflüchtete frei)