„Wie geht Bokel? – ein Heimatfilm“

(D 2020, 90 Min., Regie: Elsabe Gläßel)

Foto: Elsabe Gläßel

Im Sommer 2020 feierte der neue abendfüllende Dokumentarfilm von Elsabe Gläßel seine Premiere im Bordesholmer Kino Savoy. Das Porträt einer außergewöhnlichen Dorfgemeinschaft in der Nachbarschaft Bordesholms ist nicht nur eine Hommage an das Kunst-Dorf Bokel, sondern zeigt auch, wie dem Veröden von Dörfern lebhaft entgegen gewirkt werden kann.

Gleich zwei Dörfer mit dem Namen Bokel hat Schleswig-Holstein zu bieten. Aber nur eins, das fast im geografischen Mittelpunkt des nördlichsten Bundeslandes im Kreis Rendsburg-Eckernförde liegt. Mit rund 600 Einwohner*innen eine kleine Gemeinde, aber mit großem Engagement. Bürger*innen, die tatkräftig anpacken und auch vor neuen Ideen nicht zurückschrecken. So soll z.B. ein außergewöhnlicher Gemeinderatsbeschluss umgesetzt werden: Bau eines Lehmbackofens. Brot backen auf dem Dorfplatz im 21. Jahrhundert. Die Gemeinde erblüht mit neuen Ideen und menschlicher Vielfalt, seit vor fast 30 Jahren die ersten Alternativen ins Dorf kamen. Daraus entstand ein Schmelztiegel für Menschen mit traditionellen und alternativen Lebensweisen.

Den Bau des öffentlichen Lehmbackofens hat die Filmemacherin Elsabe Gläßel zwar nicht mit der Kamera begleiten können – weil die Umsetzung schlichtweg noch nicht begonnen hat. Aber viele Eindrücke, Begegnungen und Interviews bewirken eine Nähe zu den Protagonist*innen, die den Film zu einer sehr persönlichen Sicht auf das Dorf werden lassen. Dessen Geheimnis fasst Yao Holschen, Zirkuswagenbauer, der drei Jahre in Bokel lebte, bevor er wieder in seine Heimat Ostfriesland zurückkehrte, mit drei Worten zusammen: „Freiraum, Toleranz, Akzeptanz“.

Mi, 6. April 2022, 19 Uhr, KulturForum in der Stadtgalerie Kiel
(Andreas-Gayk-Str. 31)

Eintritt: 5 € (erm. 3 €, Geflüchtete frei)